MNEMOSYNE

Auf der Suche nach der Europäischen Identität

Mnemosyne ist ein auf mehrere Jahre angelegtes paneuropäisches und zivilgesellschaftliches Ausstellungs- und Forschungsprojekt. Es ist eine neue Form Ausstellungen, Erinnerungspolitik und Kultur zu denken in einer Zeit der größten Bedrohung seit dem 2. Weltkrieg. Namensgebend ist die griechische Göttin der Erinnerung: Mnemosyne. Das Wort »memory« stammt von ihr.

Die Grundannahme von Mnemosyne. Auf der Suche nach der europäischen Identität ist: Ohne (geteilte) Erinnerung lässt sich keine (europäische) Identität ausbilden. Dies gilt für jede Einzelne und jeden Einzelnen wie auch für Kollektive, Staaten und Staatenverbunde wie die Europäische Union. Während die Erzählung von sich selbst die Identität einer Person hervorbringt, schaffen auch Gemeinschaften durch Erzählungen ihre Identität. Dies geschieht, indem Erinnerungen mit einem nationalen, im besonderen Fall Europas paneuropäischen, Bezug überliefert werden. Europa fehlen diese in die Breite wirkenden gemeinsamen positiven Erzählungen jedoch.

 

In Europa sind Geschichte und Zukunfts-Vision aufs Engste miteinander verbunden. Das Versprechen Europas dreht sich um zwei entscheidende Wandlungen:
1. Vom Krieg zum Frieden – aus der europäischen Geschichte lernen wir, wie aus ehemaligen Tod-feinden friedlich koexistierende und eng miteinander kooperierende Nachbarn werden.
2. Vom Zwang zur Freiheit – aus der europäischen Geschichte lernen wir, wie aus Diktaturen Demokratien werden können.
Um diese Werte zu sichern, muss auf die gleichgültige Phase der EU eine Phase der Erweckung, der Emotion, der Erneuerung und des Engagements folgen. Das Projekt Mnemosyne. Auf der Suche nach der europäischen Identität begibt sich auf genau diesen Weg. Deshalb hat es unsere volle Unterstützung.
Jan und Aleida Assmann

Prof. Dr. Aleida Assmann & Prof. Dr. em. Jan Assmann

zählen zu den weltweit bedeutendsten Erinnerungstheoretikern.

 

2014 als Ausstellungsprojekt gestartet, ist Mnemosyne heute ein Nexus für unterschiedlichste Akteure. Dazu zählen Universitäten, NGOs mit einem umfangreichen Spektrum an Tätigkeiten von dem Einsatz für Menschenrechte bis zu nachhaltiger Stadterneuerung, Technologie-Unternehmen, Journalisten, Museen und Schulen.

Mnemosyne, als multimediale Ausstellung, Forschungs- und Vermittlungsprojekt richtet sich an alle Bürger*innen in und über Europa hinaus. Es begibt sich auf die Suche nach eben jenen Vorstellungen, Figuren und Geschichten eines gemeinsamen europäischen Selbstbildes, das die Differenzen der unterschiedlichen Nationalstaaten anerkennt und überwölbt. Mit anderen Worten ist Mnemosyne eine Einladung sich mit Europa und dem freudigen Ausruf zu identifizieren: Ja, ich bin eine Europäerin! Ja, ich bin Europäer! Ja, mit diesen Werten, mit dieser Gemeinschaft identifiziere ich mich gerne!

In diesem Sinne folgt das Mnemosyne-Projekt einer geschichtspolitischen Zielsetzung.